Person
zentriert

Auf der Grundlage von unbedingter Wertschätzung und Akzeptanz, einfühlendem Verstehen und einer Echtheit in Begegnung und Kontakt werden Menschen darin unterstützt, emotionales Erleben, gefühlsmäßige Einstellungen, Bewertungen, Wünsche und Ziele klarer zu entdecken, in das eigene Selbst zu integrieren und somit eine größere Übereinstimmung mit sich selbst, größere innere Balance zu erreichen.

In der personzentrierten Arbeit besitzt jeder Mensch die Fähigkeit, sich selbst zu erhalten und sich weiterzuentwickeln. Erfahrungen (alle Wahrnehmungen eines Menschen, einschließlich seiner Gedanken und Gefühle) werden danach bewertet, ob sie für den Organismus als Ganzem erhaltend oder fördend sind. Mit Entwicklung eines Selbstkonzepts (Selbst, Selbstbild) werden Erfahrungen zusätzlich danach bewertet, ob sie für das Selbstkonzept förderlich sind. Das Selbstkonzept entwickelt sich in früher Kindheit über Rückmeldungen der engsten Beziehungspersonen. Dem Erhalt des Selbstkonzeptes wird oftmals Vorrang eingeräumt vor der Entfaltung. Wahrnehmungen, die dies bedrohen, werden abgewehrt. Daraus entsteht eine Inkongruenz als Unvereinbarkeit zweier Tendenzen:

Organismische Erfahrung vs. Selbstkonzept

körperlich / innen vs. Bezugspersonen / außen

Vor diesem Hintergrund ist das Ziel eines Veränderungsprozesses, eine Übereinstimmung zwischen der organismischen Erfahrung und dem Selbstkonzept herzustellen. Vorraussetzung dafür ist ein flexibles Selbstkonzept; dies ist nur in einer besonderen Beziehung zu erwirken, die von drei zentralen Variablen geprägt ist:

Akzeptanz - nicht an Bedingungen geknüpfte Wertschätzung

Empathisches Verstehen - Einfühlung

Kongruenz - Echtheit des Beraters, Begegnung und Kontakt

Bei der Akzeptanz steht der Wert einer Person an sich im Mittelpunkt, unabhängig von deren Verhalten und der Bewertung dessen. Dies meint das Wertschätzen einer Person, ungeachtet der eigenen Bewertungen ihrer verschiedenen Verhaltensweisen. Dabei reicht das gesprochene Wort nicht aus; die Wertschätzung muss spürbar sein. Bei der Empathie geht es um die Wahrnehmung des inneren Bezugsrahmens eines Anderen mit allen emotionalen Komponenten und Bedeutungen, das Erkennen der inneren Bewertungen und Bedeutungen mit gefühlsmäßigen Reaktionen. Dabei spielen auch Exploration, Nonverbales und das Lichten von "Nebel" eine Rolle. 

Kongruenz schließlich meint eine Übereinstimmung mit sich selbst, keine Rolle zu spielen, sondern als Person da zu sein. Das eigene Erleben und Empfinden des Beraters wird gewahr, verfügbar und in den Kontakt eingebracht, wenn es angemessen ist. Kongruenz ist geprägt vom Bemühen um Echtheit, Offenheit und Authentizität.

 

Eine Beziehung, in der diese drei Variablen erlebbar werden, führt zu einer Selbstexploration. Emotionale Erlebnisse, gefühlsmäßige Einstellungen, Bewertungen, Wünsche und Ziele werden klarer, allein schon im Bemühen darum.

Systemisch

In zirkulären Wechselbeziehungen werden Interaktionen in Beziehungen erkundet, Ressourcen und Lösungsansätze entdeckt und gestärkt sowie Wahrnehmungs-, Beurteilungs- und Bewertungsrahmen verändert.

Im systemisch orientierten Arbeiten nehmen wir zirkuläre Wechselwirkungen anstelle von linearen Ursache-Wirkung-Betrachtungen in den Blick. Dabei wird das Individuum nicht defizitär betrachtet; vielmehr versucht der Mensch, sich an seine Umwelt so anzupassen, dass ein Gleichgewicht entsteht und erhalten bleibt. Der Blick wird auf den Mensch als Ganzes gerichtet, als komplexes System, mit dem Ziel, ein Gleichgewicht zwischen Denken und Fühlen sowie zwischen Innen und Außen (Umwelt) anzustreben und aufrechtzuerhalten. Veränderungen werden wirksam über Impulse, die in ein System gegeben werden; dieses gerät dadurch in Bewegung und findet neue Konstellationen, Bedeutungs- und Bewertungsrahmen. 

Die Beratungsarbeit ist geprägt durch einen Blick auf Ressourcen und Lösungen. Es erfolgt eine Würdigung und Wertschätzung eines "Problems", indem dieses bereits einen Teil der Lösung enthält. Als zentrale Wirkfaktoren in der systemischen Beratungsarbeit lassen sich die Erkundung von Interaktionen in Beziehungen, das Entdecken und Stärken von Ressourcen und Lösungsansätzen sowie die Veränderung von Wahrnehmungs-, Beurteilungs- und Bewertungsrahmen beschreiben. 

Heilpädagogisch

Heilpädagogik unterstützt Menschen bei der Bewältigung erschwerter Lebenslagen und -situationen, Risiken und Belastungen. Sie begleitet bei der selbstbestimmten Gestaltung der jeweiligen Lebenswelten. Eine authentische und wertschätzende Beziehung sowie die jeweilige Person stehen dabei im Mittelpunkt.

Heilpädagogik als (Handlungs-)Wissenschaft, Profession und Disziplin beruft sich auf die unauflösliche Einheit von physischen, psychischen, emotionalen, sozialen und spirituellen Eigenschaften eines jeden Menschen. Dieser lebt in Wechselbeziehungen mit sozialen und ökologischen Umwelten. Jeder Mensch wird dabei als einzigartig und gleichwertig betrachtet.  Der Wortbestandteil "Heil" betont zum einen die volle und wirksame gesellschaftliche Teilhabe und Partizipation (Inklusion), zum anderen die Ganzheitlichkeit und Umweltbezogenheit des Menschen. Heilpädagogisch begleitete und unterstützte Entwicklungsprozesse nehmen die Themen Teilhabe, Fähigkeiten und Sinn in den Blick. Dabei stehen neben den individuellen Ressourcen und Begabungen auch die individuell erlebte Sinnhaftigkeit und Verwirklichung im Mittelpunkt. Eine dialogische und prozessorientierte Beziehungsgestaltung ist Basis und Voraussetzung aller Entwicklungsprozesse.

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